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HALFBLIND HENRY
September 12 @ 19:00 - 21:00
12.09.24 19 Uhr Kneipenkonzert Hutkasse
Halfblind Henry Solo
„Something good is a-coming round the bend“ beginnt ein Song von Halfblind Henry verheißungsvoll. Wenn Henry zur Gitarre greift, trifft das zu: es kommt was Gutes, aber man weiß vorher nicht genau, was. Henry übrigens auch nicht unbedingt. Auf seinen Konzerten spielt er überwiegend eigene Stücke, hat aber auch immer spannende Mitbringsel von seinen ausgedehnten Streifzügen durch die Musikgeschichte im Gepäck, sei es Leonard Cohen, Little Feat, T.Rex, Bo Diddley oder Lou Reed – das Repertoire ist jedesmal für eine Überraschung gut. Henrys Spiel erwächst aus der Stimmung des Moments und erschafft Musik für den Moment. Der versierte Gitarrist und furchtlose Sänger ist mal laut, mal leise, mal zupackend und mal behutsam. Wenn er auf der Bühne steht, ist er immer ganz präsent. Musik machen ist für ihn Aufgabe und Bestimmung, er stellt sich stets in den Dienst des Songs, sieht sich als Medium zwischen Song und Publikum.
Halfblind Henry klingt, als wäre er in den Sechzigern und Siebzigern in London aufgewachsen und hätte zuvor hundert Jahre in den Südstaaten verbracht. Die Liste der Musiker, die ihn inspiriert haben, fängt an bei Sam the Sham and the Pharaohs, Lovin´Spoonful und den frühen Bee Gees und hört bei Howlin´ Wolf, Captain Beefheart und Scott Walker noch lange nicht auf. Er schreibt seine eigenen Songs und trägt sie persönlich vor. Deswegen wird er oft als Singer-Songwriter bezeichnet, jedoch, wie er sagt: was sagt das aus? Über den Sänger oder die Songs?
Henry ist Musiker, aber auch Geschichtenerzähler. Wie ein Chronist beobachtet er seine Umwelt und verarbeitet seine Eindrücke zu Texten, die tiefgründig, sarkastisch oder surreal sein können; die Musik komplementiert die Worte, ist Teil der Geschichte. Er schöpft aus allen Quellen angloamerikanischer Songtradition, ist aber auf kein Genre festgelegt und stets offen für Experimente und unerwartete Wendungen. Die Verschmelzung verschiedener Elemente findet sich auch auf seinem vierten und neuesten Album „Inside the Gates of Splendourville“ wieder, wo elektronische Klänge und Geräuschkollagen auf das vertraute Instrumentarium treffen, und ist auch bei seinen Bühnenauftritten zu erleben. Sicher ist: ein Halfblind Henry Konzert ist jedes Mal neu, jedes Mal anders, und enttäuscht nie.